Sesam öffne dich: optimierte Zugänge zur Maschine

Zugangssituationen von Maschinen müssen gut geplant werden, damit sie optimal be- bzw. entladen und gewartet werden können. Türen und Klappen müssen sich auch ins Industriedesign einfügen. Und wenn notwendig, werden entsprechende Antriebe vorgesehen.
Maschinenverkleidung im Sondermaß

Zugänglichkeit hat nicht immer etwas mit Sympathie zu tun. Schon gar nicht bei Maschinengehäusen. Da kommts vielmehr auf Öffnungsdimensionen, Türsysteme und Klappenpositionen an. Denn das, was im Inneren be- oder verarbeitet werden soll, muss schließlich irgendwie hinein und wieder herauskommen. Optimierte Zugangssituationen sind also entscheidend für Praktikabilität, Produktivität, Sicherheit und Ergonomie einer Maschine.

So banal es klingen mag, Türen und Klappen für Maschinen vorzusehen, so viel Know-how steckt in Konzept, Design und Umsetzung. Denn je nachdem, wie groß das zu manipulierende Objekt ist, müssen die Türen und Klappen anwendungskonform ausgelegt sein. Und gewartet werden will das Gerät schließlich auch. Ist es notwendig, dass Fertig- oder Einlegeteile im Bearbeitungsraum von mehreren Seiten zugänglich sind, nimmt das klarerweise großen Einfluss aufs Gehäusedesign. Je nach Anwendung kann es notwendig sein, dass Türsysteme mit Antriebstechnik ausgestattet werden. Und die muss technisch integriert werden.

Türen und Klappen für Gehäuse
Klappensystem
Klappensituation für Gehäusesysteme
Klappe mit System
Türsystem Schinko Gehäuse
U-förmiges Türsystem

Tür auf, Tür zu: funktional, ästhetisch, ergonomisch

Technik und Industriedesign gehen auch bei der Planung der Zugangssituationen Hand in Hand, weiß Industriedesigner Michael Golser. Für die Bediener:innen sollte außerdem die Funktionsweise einer Öffnung sofort erkennbar sein. Intuitive Bedienung von Hubtüren, Schiebetüren oder Klappen unterstützt nämlich die Praktikabilität und den reibungslosen Prozessablauf.

„Der optimale Zugang zum Arbeits­bereich oder für Wartungen wird schon früh in der Design­phase geplant, denn Türen und Klappen sollten sich auch bestmöglich ins Gesamt­­erscheinungs­­bild des Gehäuses integrieren.“

Michael Golser, Golser Industriedesign

Ist die Zugangssituation entsprechend durchdacht, ist der Greifraum auf der Zugangsebene auch ohne übermäßiges Vorbeugen leicht erreichbar. Die Bediener:innen sollen die Maschinen möglichst einfach und gesund be- und entladen können. Beim Handling großer Bauteile hilft daher oft die Technik mit.
Denn je nach Norm dürfen Männer max. 23 bzw. 25 kg, Frauen max. 15 kg heben. Aus ergonomischer Sicht sollten ohnedies 15 kg nicht überschritten werden. Flurförderfahrzeuge, Hebezeuge oder Krane müssen also ausreichend Raum für die Manipulation haben. Und das wiederum wirkt sich aufs Erscheinungsbild aus. Bei Kranbeladungen müssen z. B. von oben Zugänge geschaffen werden, bei Hebegeräten meist von unten oder vorn.

Mehr als eine simple Tür

Die Öffnungen müssen aber auch technisch einiges können, Stefan Edlbauer, Gehäuseentwickler bei Schinko, nennt ein paar Beispiele: „Bei staubbildenden Bearbeitungsprozessen werden die Öffnungen abgedichtet oder bei 3D-Druckanwendungen lichtdicht gemacht. Andere wiederum so ausgeführt, dass Laser- oder Röntgenstrahlung im Inneren bleibt.“ Schinko hat während der letzten Jahre viel Energie in Forschung und Entwicklung horizontaler und vertikaler, dreiseitiger und skalierbarer Türsysteme gesteckt.

Um herauszufinden, welche Anforderungen an die Zugangssituation gestellt werden, spricht Schinko schon zu Beginn der Konzept- und Designphase über Anbindungen an Automatisierungs- und Robotersysteme, denkt Absperrmechanismen, etwaige Antriebssysteme und Gewichtsentlastungen für die Türen mit.

So banal und einfach ist es also nicht, Zugänge zu schaffen. Es braucht Know-how und Entwicklungskompetenz. „Sesam öffne dich!“ ist da weitaus zu wenig.

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