Kreationsprozess Industriedesign: Von der Idee zur Skizze

Bis zur ersten Skizze eines Schinko-Gehäuses ist es ein langer Weg, mitunter ein harter. Da rauchen die kreativen Köpfe und nicht nur die, denn bevor es an die eigentliche Formgebung geht, muss einiges abgeklärt werden – nämlich alle Anforderungen, die das Gehäuse für die jeweilige Maschine oder Anlage erfüllen muss.

Briefing: Intensive Beratungsphase

Maschinenbauer:innen wissen ziemlich genau, was ihre Geräte oder ihre Anlagen können. Sie wissen um die eigentlichen Funktionen, kennen die ablaufenden Prozesse und haben klare Vorstellungen davon, was sie vom Endprodukt, das die Werkshalle verlässt, erwarten. Damit auch Schinko weiß, was das Gehäuse alles können soll, braucht es eine intensive Beratungsphase, bevor sich die Industriedesigner:innen Gedanken machen können, wie sie diese Anforderungen in einem auch noch attraktiven Gehäuse ausgestalten könnten. Es ist wichtig, dass vorher klar ist, was das Gehäuse können muss, denn ansonsten wird die Reise zur fertigen Anlagenverkleidung zum Schuss ins Blaue. Schinko dringt also gemeinsam mit den Kund:innen tief in den Kern der Materie vor.

erstes Briefing Schinko Industriedesign
erstes Briefing

Beim Briefing geht’s ans Eingemachte: Man stellt sich z. B. grundlegende Fragen, wo konstruktive Punkte fürs Innenleben notwendig sind oder wo Türen, Fenster und Klappen gebraucht werden. Kabelführungen werden schon vorab genau überlegt und zum Beispiel auch, ob und wie ein Baukastensystem eingesetzt werden kann. Denn das hat enorme Vorteile. Erstens sind die Module technisch ausgereift und der Gehäusebau wird dadurch besonders wirtschaftlich, zweitens lassen sich Baukastensysteme relativ leicht erweitern. Die Gehäuse und somit die Anlagen werden dadurch skalierbar.

Dennoch bleibt das Gesamterscheinungsbild der Anlagenverkleidung konsistent, und es behält auch bei künftigen Strukturadaptionen den überzeugenden Wiedererkennungswert, auch wenn Länge und Höhe der Maschinenmodelle variieren. Natürlich werden auch das Branding und Corporate-Design-Elemente in dieser Phase schon besprochen. Und Schinko denkt auch schon in die Zukunft, denn gutes Industriedesign sollte nicht nur bei den Anlagendimensionen skalierbar sein, sondern auch bei möglichen Produkterweiterungen funktionieren. Deshalb muss es nicht nur auf eine einzelne Umsetzung, sondern auf eine ganze Produktfamilie anwendbar sein.

Kreationsprozess: Ideation und Clustering

Sind alle Fragezeichen zum Punkt geworden und die Anforderungen im Briefing geklärt, wissen auch die Industriedesigner:innen, was gefragt und gewünscht ist. Dann machen sie sich an den eigentlichen kreativen Prozess. Die Industriedesigner:innen sammeln erste Ideen, durchkämmen den Markt und recherchieren, was der Mitbewerb bereits zu bieten hat, sie erstellen erste Handskizzen von möglichen Ausführungen der Bauteile, Verbindungen, Muster, Symbolik, Materialien, Haptik der Oberflächen und sie denken über grundlegende formgebende Strukturen nach.

Meist noch sehr frei im Denken, sie nehmen die Ideen, wie sie kommen, und dann werden sie geclustert. Das heißt, sie ordnen sie jeweiligen Kategorien zu: alle Ideen für Verbindungselemente, Musterungen, Gleichteile, Rahmenelemente usw. Und dann sortieren sie aus. Alle Ideen, die den Anforderungen an das Gehäuse nicht gerecht werden, fallen durch den Rost. Übrig bleiben jene Ideen, die dazu beitragen, in Form und Funktion ein ansprechendes und technisch machbares Gehäuse zu entwickeln, das die individuellen Wünsche der Kund:innen erfüllen kann.

Skizzierung Geräteverkleidung
Concept Sketching
Skizzierung Maschineneinhausung
Skizzierung

Aus diesen Ideen entstehen je nach Projekt ein bis drei erste Skizzen – ein erstes Konzept, das als Concept Sketching bezeichnet wird. Das Maschinengehäuse nimmt erstmals eine visuelle Gestalt an, die dann noch eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Sie sehen: Was so einfach klingt, ist ein langer Weg von der Idee zur Skizze und bildet die Basis für alle weiteren Schritte in der Gehäuseentwicklung.

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